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Wie bekannt, leben wir in einer papierlosen, unpersönlichen, elektronifizierten Gesellschaft, woraus wir auch die Konsequenzen ziehen. Deswegen kamen von uns dieses Jahr keine Weihnachtskarten. Stattdessen wollten wir auf diese Weise allen unseren Freunden und unserer Familie ein richtig GUTES NEUES JAHR wünschen, voll von Gottes reichem Segen, Erfolg und Freude.
Viele von euch haben wir im vergangenen Jahr leider fast (oder gar) nicht gesehen; wir leben wohl wie viele andere ein bisschen in Zeitnot. Jetzt kommt 2008 mit neuen Möglichkeiten, wo wir selbstverständlich hoffen, dass wir mehr Zeit für euch alle haben werden (hoffen darf man doch). Inzwischen können wir ja ein wenig darüber erzählen, wie 2007 für uns gewesen ist.
Der erste größere Ausflug dieses Jahr war im Februar eine Fahrt nach Deutschland(!), diesmal tatsächlich nicht, um Doreens Verwandte zu besuchen, sondern um die deutschen Holy Riders zu treffen. Wir waren mit dem neuen norwegischen/internationalen Präsidenten von Holy Riders und seiner Frau unterwegs, und hatten eine schöne Tour mit viel Spaß und Zeit mit den deutschen Bikerevangelisten. Die Tour hat uns auch geholfen, den weiteren Kurs für 2008 zu stecken, wie wir unsere Zeit verwenden wollen – mehr darüber mal später.
Am 25. Mai 2007 haben wir unseren ersten Hochzeitstag gefeiert, und damit langsam eingesehen, dass wir uns nicht mehr als neu verheiratet bezeichnen können. Wir fühlen uns aber immer noch so; es ist herrlich! Unserer Hochzeitstag wurde in einem feinen und romantischen italienischen Restaurant hier in Kongsberg gefeiert, mit strahlender Sonne und Ausblick über den Wasserfall der Stadt.
Im Juni haben wir unsere Rucksäcke gepackt und sind in herrlicher Sommersonne nach Bodø (Nordnorwegen) geflogen. Ein paar Bonuspunkte, die beinah abgelaufen waren, verwandelten sich damit in eine vier Tage lange, fantastische Wandertour auf den Lofoten. Wir nahmen die Fähre von Bodø nach Moskenes an der Südspitze der Lofoten, und sind vom Ort Å (wird „O“ gesprochen) aus über einen Pass zur Westseite der Insel gelaufen. In einer komplett windstillen Bucht, die offen gegen den ganzen Nordatlantik lag, waren wir in einem Paradies, völlig allein. Hier haben wir unser Sommersonnenwendefeuer gezündet (die norwegische Sankt Hansfeier), mit Treibholz, das in Mengen auf dem Rollsteinstrand lag. Der Versuch zu angeln wurde rabiat abgebrochen, als die neu eingekaufte Teleskopstange schon beim ersten Auswurf abgeknickt ist (Produktionsfehler – Geld zurück, Schweiß vom Tragen aber nicht). Aber die Kamera wurde mit hunderten von herrlichen Bildern gefüllt, und noch mehr Eindrücke wurden bei uns direkt im Kopf gespeichert.
Während die größten Brücken in Kongsberg wegen Flut und großen Niederschlagsmengen gesperrt wurden, haben wir uns auf den blauen Flügel gesetzt (die Goldwing), um nach Süden zu fahren – Fast die ganze Strecke mit Sonne, oder mindestens ohne Regen. Wir sind durch Polen und über die Hohe Tatra gefahren, und kamen am Ende zu endlosen Sonnenblumenwiesen an der Donau. In Ungarn haben wir die zwei alten Kusinen von Doreens Vater besucht, und dabei versucht ihre altschwäbische deutsche Sprache zu deuten. Zwei Tage verbrachten wir mit Dorfleben alter Art, mit Wasser aus dem Brunnen, „Hinkeln“ im Hühnerhaus und ordentlich scharfem, paprikagewürzten Essen. Hier hat sich auch ein Wechsel im Tagesrytmus durchgesetzt: Um die Zeit auszunutzen, bevor die Temperatur auf unfassbare 38 Grad gestiegen war, sind wir schon mit erstem Tageslicht losgefahren – Auf um 4 Uhr! Wir verbrachten ein paar Tage in einem der sieben Motorradhimmel - Kurvenstraßen der österreichischen Alpen, um danach bei der Hochzeit von Doreens Cousin Friedbert aufzutauchen. Der Friedel hat seine Ulrike gekriegt, während Vidar sein bisher wohlschmeckendstes deutsches Gericht bekommen hat: Mutzbraten nach echter thüringischer Art – echt fette Schweinefleischstücke, in einer fantastischen Gewürzmischung gewälzt (auch mariniert, fügt die besserwissende Frau hier zu...), auf Spießen über offenem Feuer gegrillt. Friedbert und Ulli waren übrigens danach im August bei uns auf Hochzeitsreise, bevor sie auf die Fillipinen in den Missionsdienst geflogen sind.
Nach einem bisher eher mageren Fischjahr (Stichwort Lofoten), hat sich Doreen zum Geburtstag im September eine Boottour mit den Schwiegereltern gewünscht. Es war an der Zeit, den Erfolg vom letzten Jahr mit eigenem Schiff – das diesen Sommer wegen Dichtungsarbeiten und Gangschaltungsproblemen auf dem Trockenen gelelegen hat – zu wiederholen, wenn nicht zu verbessern. So lief es aber nicht. Die Schwiegermutter hat den einzigen ordentlichen Fisch gekriegt – einen Dorsch – und zusammen mit Vidar zogen sie auch ein paar Kleinmakrelen an Bord. Doreen hat auch mehrmals behauptet, Fische am Haken zu haben – was aber leider nur die Schnur ihrer Schwiegermutter war (bevor die Frau jetzt richtig böse wird, muß ich schnell hinzufügen, dass sie auch den absolut kleinsten Fisch des Tages, wenig größer als der Haken, von seiner Fischmutter weggerissen hat).
Ansonsten läuft das Leben in Kongsberg wie vorher. Doreen arbeitet auf einer Paliativstation in der Kommune, Vidar tippt weiter in seinem Konsulentbetrieb. Wir kauften uns übrigens ein Bj. 85 VW Polo dieses Jahr, das ursprünglich Vidars Großvater gehört hat. Es dient jetzt als Stadt- und Arbeitswagen für Doreen. Mit Spikereifen und Motorheizung hat sie sich auch in die Gewalt der norwegischen Winterstraßen gegeben. Wir nennen es nur das „Familienauto“ - wir benutzen es auch, wenn wir mehr als 2 Sitze brauchen – den größere Opel hat ja nur 2 um Steuern zu sparen.
Dann kam Weihnachten, und damit auch Doreens Eltern. Wir hatten eine schöne Feier in unserer neuen kombinierten Küche und Esstube. Mit dabei waren auch die Eltern von Vidar und seine Schwester, Mette, mit Mann und 2 Kindern. Laut Vidars Glaubensbekenntnis gibt es ohne fettriefenden Schweine- oder Schafsrippen mit dicker Pampensauce keine Weihnachten. Dieses Jahr hat er Schwein gehabt – es war sogar was übrig, als die Schwiegereltern am 1. Feiertag Lachs und Seeteufel genossen haben!
Ein GUTES NEUES JAHR wünschen wir allen unseren Freunden und Verwandten!